Freitag, Juni 29, 2007

Großstadt-Triptychon

Hochhaussiedlungen und quadratische Sterne

Ein quadratischer Ausschnitt
aus einer weißen Wand.
Einen quadratischen Blick
auf einen Ausschnitt aus der Welt,
fensterglasgefiltert und
nachtschwarz eingefärbt.
Von unter her dämmert mir
der Sonnenersatz aus glühendem Draht.
Ein Quadratisch eingeschränkter
Blickwinkel in ein menschengeschaffenes
Ersatzuniversum voll und überladen
mit quadratisch fensterflachen
Glassternen.
Das Universum schmeckt nach
Straßenbahnelektrizität und
grauem Asphaltabrieb.
Ich atme das Universum und
blicke aus meinem quadratischen Stern.
Ich spüre wie die Luft um
mich von Automotoren geschlagen
aufstöhnt.
Ich schließe meine Augen und
wünsche mir ich wäre in einem
andern Universum.
Ich schließe meine Augen und
wünsche mir ich wäre bei
den Sternen die ich nicht sehe
in meinem Universum.
Und es dämmert mir der Tag.

Das Herz auf dem Wege oder Straßenbahnen

Leere ausgebrannte Insektenhüllen,
in einem stahlzerkratzten,
Acrylglasschrein,
geheiligt durch den Kuss von
flackerndem Neonlicht.
Darunter Wir!
Ich und all die andern
und wieder ich.
Wir, maskentragend, stehend, schwankend,
stehend, fallend.
Wir, nur getrennt durch sekundendickes
Eis das minütlich dünner wird
und schmilzt.
Unsere Herzen verwahren wir in
Stahlsarkophagen weit unter uns und
unserem Verstand.
Fast vergessen sind die Totenkisten
in unserer Brust, schon das Ungeziefer
haust auf ihnen und stirbt.
Vergessen, aber auch nur fast,
kratzt der Stahl der am Herzen
zum Geiste strebt doch
beständig am Acryl und droht
mir und uns das sterile Licht
zu rauben,
das wir zum sehen bitter
nötig haben.

Dissonanter Ekel

In ihren Kehlen Stecken
ihnen die Worte, an denen sie würgen
Über ihre Hände rinnt ihnen
das Erbrochen
an dem sie nach Wärme suchen.
Es ekelt sie das Ungeziefer
das sie im Rinnstein spielen hören.
Sie spucken sinninspiriert die Worte aus
und hasten eilig leerer weiter.
Über und über ist
überall der Asphalt bedeckt
von blind geborenen Wörterüberresten
an dem das Ungeziefer
arbeitsmüde seine Lust befriedigt.
wieder spiegelt sich in ihren
glasig, gläsernen Augen was sie sich,
wider ihren Willen erdulden lassen.
Sie sehen und es packt sie heftiger
der Ekel und sie würgen wieder wider.
Beständig wird es neonkälter und
schärfer wird der Wille.
Ein aufs andere Mal schneidet
Stahl im Verstand dem Ungeziefer Zuflucht.
Ich und wir, wir sind sie.


Es war ja ma wieder Zeit... hope you were pleased....Do you do you dig destruction?